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Momentaufnahme nach einer Woche #corona

Einige eher unsortierte Gedanken nach einer Woche, die möglicherweise Auftakt ist für eine Zeit, die uns und unsere Welt nachhaltig verändern wird. Ich möchte diese Momentaufnahme zum einen für mich notieren, um sie später nachlesen zu können – aber natürlich auch gleich gerne mit Euch teilen. Für mich eine Woche, in der die Anzahl der Kommunikationsvorgänge eine ähnlich steile Kurve nahm wie die Anzahl der in Deutschland Infizierten, eine Woche mit gleichzeitig immer weniger sozialen Kontakte im physischen Sinn, eine Woche mit nicht nur individuellen, sondern gesellschaftlichen Umstellungen von Lebens- und Arbeitsgewohnheiten, eine Woche mit beängstigenden, beglückenden, schwer einzuordnenden, mutmachenden und ernüchternden Erfahrungen.

Kirche für Morgen ganz plötzlich im Heute

Seit vielen Jahren begleitet mich und mein Handeln die Frage, wohin sich Kirche entwickeln kann und wird. Ich habe dazu viel hier auf dieser Seite geschrieben. Für mich ist Kirche z.B. nur dann Kirche, wenn sie nicht als Selbstzweck existiert, sondern für andere und für ihren jeweiligen Ort. Sie ist nur dann Kirche, wenn sie Beziehung/Entfaltung/Dialog ermöglicht. Sie ist nur dann Kirche, wenn sie die Freude und Hoffnung und Liebe auch ausstrahlt, von der sie erzählt. Selbstkritisch müssen wir uns als Kirchenmenschen eingestehen, dass all dies in unserem eigenen Laden nicht immer der Fall ist. Deshalb braucht es immer wieder neue Aufbrüche. Die Initiative ZwischenZeit, deren Gründung kurioserweise genau in diese Zeit fällt, ist so ein Aufbruch. Es geht dabei weniger um neue fancy-hippe Formate. Sondern vielmehr um eine veränderte Haltung und Denke.

Das Einüben in diese Haltung (aus der Erfahrung der Liebe Gottes für andere Menschen da zu sein; Beziehungen und Dialog zu leben und pflegen; Kreativität wertzuschätzen) hat uns Ende letzter Woche sehr geholfen. Sie hat uns nicht in eine Starre versetzt, als klar wurde, dass (auch) das Leben unserer Kirchengemeinde zumindest in ihren Gemeindehäusern und Kirchen zu einem vorläufigen Ende kommt. Stattdessen ist ganz viel Kreativität entstanden, ganz viel Team- und Unternehmergeist, ganz viel Herzblut.

Manche haben gesagt: „Gut, dass ihr technisch schon so gut aufgestellt gewesen seid.“ Ja, das stimmt. Noch entscheidender als die Technik ist allerdings für mich in diesen Tagen die beschriebene Haltung. Sie fragt: „Wenn die Formen, die gestern noch gingen, heute nicht mehr gehen, was können wir uns dann heute für morgen überlegen?“ In metaphorischer Sprache galt dieser Satz schon immer. In diesen Tagen mit sich zum Teil stündlich neuen Sachständen gilt er verrückterweise sogar wörtlich. Und während sich manche krampfhaft an den Regelungen, die gestern noch galten („Können wir nicht vielleicht doch noch mit x Leuten an einem Ort dies oder das machen? Wir sind doch schließlich Kirche!) festhalten, gilt es jetzt wirklich, den Blick nach vorne zu richten und so gut es geht zumindest ein paar Tage voraus zu denken.

Aktionismus?

Dennoch kommen glaube ich ganz verschiedene Aspekte zusammen, warum wir so aktiv geworden sind. Vielleicht sogar aktionistisch?

Zum einen sicher das eigene Empfinden, dass wir als Kirche gerade in Krisenzeiten wie diesen etwas ganz Eigenständiges anzubieten haben, das möglicherweise in ruhigen Zeiten bei den Menschen gar nicht mehr so nachgefragt war. Hoffentlich – kann ich nur sagen – verbindet sich damit nicht vordergründig der Opportunismus, Kirche könne jetzt irgendwie am Ende sogar noch von #corona profitieren, indem die Leute endlich (!) wieder beten, in die Kirche eintreten oder wenigstens die Abos auf unseren YouTube-Kanälen in die Höhe treiben. Ein marketingstrategische Ausschlachtung von #corona wäre zynisch.

Dann ist da bestimmt auch die Sorge vor dem eigenen Bedeutungsverlust bei uns PastorInnen. Was ist, wenn jetzt noch nicht einmal die 30 Leute am Sonntag meine Worte hören und gutheißen? Was, wenn die Tatsache, dass jetzt auch die Kirche geschlossen ist, den Leuten gar nicht so sehr weh tut? Und wie abhängig bin ich eigentlich persönlich von der Bewunderung der Leute und ihrer Anerkennung? Und kann ich mir diese Anerkennung vielleicht sogar in vielfacher Weise jetzt durch facebook-Likes und ein möglichst hohes sichtbares Arbeitspensum in anderer Weise verdienen?

Außerdem der Aspekt der Möglichkeiten des Digitalen: Wenn man wie wir als Kirchengemeinde an dieser Stelle schon vergleichsweise gut aufgestellt war, macht es schlichtweg auch Freude zu sehen, wie diese Möglichkeiten noch mehr als sowieso schon einem guten Zweck dienen. Gerade wenn man dafür an manchen Stellen in der Vergangenheit auch belächelt worden ist. Und jetzt weiter daran zu basteln; Kommunikation, die ansonsten abbrechen würde, wieder zu ermöglichen, macht auch Freude. Gleichzeitig schmerzt, dass Impulse, z.B. auch in Altenheimen eine digitale Vernetzung mit der Kirchengemeinde hinzubekommen, nicht aufgenommen worden sind bzw. von mir dann auch nicht konsequent weiter verfolgt wurden. Jetzt bräuchten wir sie nötig.

Hinzu kommt für mich, uns als Team zu erfahren, das in solch einer Situation auf einmal noch stärker zusammenrückt, die Stärken einzelner Akteure in ihren jeweiligen Arbeitsweisen wertschätzt und sich gerade auch als geistliche Gemeinschaft versteht. Die Woche begann mit einer ersten Telefonkonferenz, die wiederum im Gebet miteinander endete. Diese Zeit ist für mich auch eine geistliche Erfahrung.

Gestern hab ich wiederholt das Feedback bekommen: „Nun reicht es aber auch langsam. Überall Live-Streams. Ihr seid ja sehr kreativ, aber man kann das gar nicht mehr alles lesen.“ Stimmt. Ein bisschen geht es mir auch so. Andererseits: Niemand hat je verlangt, irgendjemand müsse das Internet komplett durchlesen. Und wenn ich jetzt nur mal die Sachen betrachte, die ich gerade so mache (Videos mit Handpuppe, Impulse für andere Kirchengemeinden, Abendgebet), das sind exakt die Dinge, die ich sonst auch im Laufe eines Tages mache. Ich bin insofern nicht viel kreativer als sonst auch. Der Unterschied ist schlichtweg, dass ich jetzt immer eine Kamera dabei habe und dass alle alles sehen können, was wir sonst auch tun. Deshalb habe ich gestern geantwortet: „Such dir einfach das aus, was du brauchst. Du musst nicht alles anschauen. Dafür ist das Internet zu groß.“

Vermutlich gibt es noch weitere vielschichtige Aspekte dessen, was gerade auch mit uns passiert.

In die Zukunft!

Mein Empfinden, dass wir in diesen Tagen wie im Brennglas sehen, was wir zumindest schon länger geahnt haben: Dass die prinzipielle Grund-Skepsis gegenüber allen technischen Neuerungen, die sich nach dem Buchdruck im 16. Jahrhundert ereignet haben, vielleicht doch nicht immer hilfreich ist. Und dass unser Modell von Kirche, das sich auf die Betreuung der Gottesdienstgemeinde am Sonntagvormittag und einiger Gruppen und Kreise in der Wochenmitte reduziert, nicht zukunftsfähig ist.

Erfreulich in all dem ist, was plötzlich geht. Auf einmal gelingt es Menschen, sich in die Video-Konferenzen einzuwählen, die zuvor jahrelang daran gescheitert sind, ihr Passwort wiederzufinden. Auf einmal kommen auch Gemeinden auf Ideen, die sie vorher nie hatten und die sogar noch über #corona hinaus Sinn machen könnten (und die müssen nicht alle digital sein). Erfreulich ist auch eine neue Solidarität an vielen Stellen.

Vielleicht kommt es ja so ähnlich wie in diesem bemerkenswerten wie lesenswerten Artikel von Zukunftsforscher Matthias Horx, der folgendermaßen schließt:

Jede Tiefenkrise hinterlässt eine Story, ein Narrativ, das weit in die Zukunft weist. Eine der stärksten Visionen, die das Coronavirus hinterlässt, sind die musizierenden Italiener auf den Balkonen. Die zweite Vision senden uns die Satellitenbilder, die plötzlich die Industriegebiete Chinas und Italiens frei von Smog zeigen. 2020 wird der CO2-Ausstoss der Menschheit zum ersten Mal fallen. Diese Tatsache wird etwas mit uns machen.

Wenn das Virus so etwas kann – können wir das womöglich auch? Vielleicht war der Virus nur ein Sendbote aus der Zukunft. Seine drastische Botschaft lautet: Die menschliche Zivilisation ist zu dicht, zu schnell, zu überhitzt geworden. Sie rast zu sehr in eine bestimmte Richtung, in der es keine Zukunft gibt.

Aber sie kann sich neu erfinden.
System reset.
Cool down!
Musik auf den Balkonen!

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1 Kommentar

  1. Daniela Mattner

    Hallo Simon.
    Ich habe gerade während des Mittagessen Kochens einen Radiobeitrag bei NDR Info über
    Eure Kirchengemeinde in Zeiten von Corona gehört. Es war schön, mal wieder Deine Stimme zu hören.
    Im Grunde war ich ja immer eher skeptisch, was die neuen Medien angeht und auch was das sich Präsentieren im Internet angeht. Ich finde aber gut, dass Ihr das in Eurer Gemeinde gerade so macht und an einem gemeinsamen Familiengottesdienst arbeitet. Ich habe mich schon gefragt, was man als Pastor jetzt wohl so tut.
    Ich habe nochmal eine Ausbildung zur Ergotherapeutin abgeschlossen. Selbst arbeite ich mittlerweile in einer Werkstatt für behinderte Menschen, sind aber gerade noch frei gestellt. Bald geht es aber wahrscheinlich in die Wohnheime zur Aushilfe.
    Ich habe eine 9jährige Tochter, aber ohne Partner an meiner Seite.

    Dir und Deiner Familie wünsche ich ein schönes und gesegnetes Osterfest,
    auch wenn dies Jahr alles etwas anders ist.
    Vielleicht erinnerst Du Dich noch an
    Daniela aus Bethel;-)

    Ganz liebe Grüße.

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