In dieser Woche bin ich für einige Tage im Kloster Wülfinghausen gewesen. Sabbattage für Diakone und Pastoren. „Schweigen“ stand auf dem Programm. Manch einer wird (zu Recht) sagen, dass es nicht die allerschlechteste Option ist, wenn über 20 Pastoren auf einem Fleck hocken, dass dann am besten einfach alle mal den Mund halten.
Natürlich ging es aber nicht nur ums Mund-Halten, sondern darum, durch das Schweigen zu sich selbst und zu Gott zu finden. Und da hat dieser wunderbare Ort und die wunderbaren Menschen dort sehr zu beigetragen. Vieles von dem, was mir dort in der Stille begegnet ist, gehört nicht hierher. Aber ein paar kleine Texte und Gedanken vielleicht schon. Zunächst einmal eine Beobachtung zum Ende des Schweigens und eine Frage, die bleibt:
den ersten Löffel Suppe
oder das erste Stück Brot
nach einem langen Fasten
versucht man sehr vorsichtig
behutsam – bedacht – bewusst
ähnlich ist es mit dem ersten Wort
nach längerem Schweigen
ich wähle nichts Belangloses
sondern beginne vorsichtig
weil ich nicht weiß
ob meine Stimme trägt
ich überlege
wem ich welches Wort sagen will
wenn das so ist
und wenn ich doch im Leben
Dinge von Bedeutung sagen soll
und will
dann täte mir gut
mehr zu schweigen
oder sogar zu hören
und warum ist es dann so
das mir als Pastor beigebracht wurde
zu reden zu reden zu reden
und nicht zu schweigen
und zu hören?
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