Morgen feiern wir hier Konfirmation. Ich liebe Konfirmationen.
Ich liebe es, wenn die ersten Konfis morgens todschick angezogen eintrudeln. Ich liebe den Moment, wenn wir mit der ganzen Gruppe und den Teamern vor dem Einzug im Gemeindehaus im Kreis stehen. Ich liebe den Moment, wenn die Glocken verklingen, die Orgel einsetzt, die Gemeinde aufsteht und wir alle feierlich einziehen. Ich liebe es, wenn die Kirche rappelvoll ist. Ich liebe es, wenn das Video vom letzten Jahr läuft. Ich liebe es, an diesem Tag zu predigen. Ich liebe den Moment, wenn wir alle zusammen das ganz eigene Glaubensbekenntnis sprechen. Ich liebe es, jedem einzelnen Gottes Segen zusprechen zu dürfen.
Und ich liebe den Moment, wenn ich die „guten Worte“ sagen und überreichen darf.
Damit hat es Folgendes auf sich: In jedem Jahr nehmen wir uns in der letzten Einheit, die das Thema „Freundschaft“ hat, ganz viel Zeit. Ungefähr eine ganze Stunde. In dieser Zeit läuft schön Musik und jeder nimmt sich so viele Zettel wie es Konfis und Teamer gibt. Und dann schreiben wir auf, was wir an dem anderen mögen. Was sie oder er gut kann. Warum der andere liebenswert ist. Bei manchen aus der Gruppe geht das ganz schnell und ein Zettel reicht gar nicht aus. Bei anderen müssen wir etwas länger überlegen, aber dann fällt einem doch etwas ein. Und so entsteht für jede und jeden ein ganzes Paket an liebevollen, guten Worten.
Wenn ich diese Worte für jeden zusammenbinde, dann berührt mich das immer sehr. Dieses Jahr besonders. In diesem Jahr sind es besonders schöne Worte. Sie sind sehr bewusst gewählt. Es ist wenig Leichtfertiges dabei. Aus ihnen spricht Lebensfreude genauso wie durchlittener Schmerz. Und die ganze Gruppe hat sich ganz viel Mühe gegeben, für jeden Einzelnen aus der Gruppe gute Worte zu finden:
„Du kannst andere begeistern.“ „Wenn du den Raum betrittst, geht die Sonne auf.“ „Du hast ein schönes Lachen.“ „Mit dir kann man über alles reden.“ „Du sorgst für gute Stimmung.“ „Du hast eine tolle Ausstrahlung.“ „Ich mag deine Haare.“ „Du bist sehr feinfühlig.“ „Du bist so kreativ.“ „Du hast ein großes Herz.“
Ich kann nur sagen, dass ich das mit 14 Jahren so nicht gekonnt habe – anderen so gut sagen zu können, was sie mir bedeuten. Mein Eindruck ist, dass diese Generation an Jugendlichen, die jetzt konfirmiert werden, auch über die sozialen Medien gelernt hat, anderen Komplimente zu machen, sich gegenseitig zu bestärken und mit Worten und Emoticons eigene Gefühle auszudrücken. Das ist echt ein Geschenk für die Welt, das ihr das so könnt.
Ich übe mich darin, indem ich beim Überreichen dieser vielen guten Worte dann jedem von Euch sage, was ich in euch sehe und warum ihr besonders seid.
Maisch
Es ist schön, wenn man sich Gedanken macht mit der Vorfreude auf die Predigt. Aber auch die Gemeinde geht erfüllt aus dem Gottesdienst, denn sie spürt, dass die Worte aus dem Herzen kommen.
Herzliche Grüße aus Celle!
Dagmar
Zwei Konfirmationen durfte ich erleben, mit meinen Patenkindern. Und ich war ganz neidisch. Es ging locker und feierlich zugleich zu. Mir hat es sehr gefallen, wie die Konfirmanden in den Vordergrund gestellt wurden. Vor allen Dingen, das nach dem Segen über jeden Konfirmanden etwas gesagt wurde, er der Gemeinde vorgestellt wurde. Ganz,ganz tolle Idee.
Beide Konfirmationen werden mir in Erinnerung bleiben.