In jedem Jahr schreiben unsere Konfis am Ende des Kurses auf, wie sie Gott beschreiben würden, wer für sie Jesus Christus ist, warum für sie die Kirche wichtig ist und wie sie sich den Himmel vorstellen. Aus ihren Antworten entsteht dann ein Text, den wir gemeinsam bei der Konfirmation als Gruppe sprechen, wobei jede und jeder die Freiheit hat, entweder alles mitzusprechen oder auch Teile auszulassen. Schließlich ist von jedem etwas dabei, aber vielleicht entspricht mir auch nicht jeder Satz. Ich bin in jedem Jahr neu beeindruckt und gerührt von den Bildern und Worten, die die Jugendlichen finden. Hier ist der Text der Gruppe, die jetzt im Mai konfirmiert wird (und dann füge ich auch noch die Texte der vergangenen Jahre an, weil sie so schön sind):

Glaubensbekenntnis 2015

Gott ist alles. Er ist in allem und jedem. Gott ist vielfältig. Er ist immer da. Er kennt meine Fehler, aber liebt mich trotzdem. Er hält nichts von Vorurteilen. Gott fühlt mit mir. Er hat Humor und ist warmherzig, aber manchmal auch ernst und streng. Er ist heilig.
Jesus ist der Sohn von Maria. Und von Gott. Er ist der Hirte der Christen. Er ist ein Bruder und ein treuer Freund. Jesus lacht. Er möchte die Welt zum besten Ort machen. Dafür hat er sein Leben geopfert. Und uns zu einer Gemeinschaft verbunden. Jesus kann gut heilen. Er hat gezeigt, was wirklich wichtig ist.
In der Kirche ist jeder willkommen. Hier singt man tolle Lieder und hat Spaß. In ihr bin ich näher an Gott dran. Hier kann ich beten. Die Kirche ist ein Zuhause für mich. Etwas, an dem ich mich festhalten kann, wenn ich nicht mehr weiter weiß. Sie gibt mir Hoffnung. Die Kirche erinnert mich an Dinge, die ich sonst vergessen würde.
Der Himmel ist eigentlich unbeschreiblich. Es gibt dort Farben, die wir noch nie gesehen haben. Man kann ihn beschreiben wie ein rettendes Land. In ihm finde ich die Freiheit. Es ist ein Ort ohne Gewalt. Der Himmel ist das Schönste, was es gibt.

Glaubensbekenntnis 2014

Gott ist groß und allmächtig. Er ist für uns alle da. Er beschützt uns. Er ist barmherzig und vergibt mir. Gott ist nett zu mir. Gott ist wie ein Helfer in der Not. Er ist gerecht. Er lebt in uns Menschen, aber ist größer als wir Menschen. Es ist schwer ihn zu beschreiben.
Jesus Christus ist wie ein großer Bruder. Zu ihm können wir aufsehen. Er ist der Messias, der Sohn Gottes, der uns den Glauben nahe gebracht hat. Jesus hat Wunder getan. Er hatte den Mut, für seinen Glauben alles einzusetzen. Er wurde gekreuzigt.
Die Kirche hilft uns, an dem festzuhalten, woran wir glauben. Hier kann ich zusammen mit anderen beten und singen. Weil es die Kirche gibt, brauche ich nicht einsam zu sein. Da ist immer einer da. In der Kirche werden Sachen erklärt, die ich mir sonst nicht vorstellen kann. Ich fühle mich dort gut aufgehoben. Ich kann dort einen Platz für mich haben.
Der Himmel ist alles, was wir uns wünschen. Ich kann dort alles schaffen, was ich auf der Erde nicht geschafft habe. Jeder kann dort hingehen, wo er will. Es ist friedlich und ruhig. Es gibt keinen Streit und Stress, keine Sünden und keine Sorgen. Ich treffe dort alle, die mir wichtig sind. Der Himmel ist wie ein warmes weiches Bett. Mit Kuschelkissen.

Glaubensbekenntnis 2013

Gott ist allmächtig und groß. Er hat die Erde gemacht. Er ist gleichzeitig streng und gütig. Er ist liebevoll und immer bei mir. Er hilft mir, wenn ich Probleme habe. Er hört mir zu wie ein Freund. Er verzeiht mir meine Fehler und beschützt mich. Bei Gott weiß ich, dass ich immer einen Rückhalt habe.
Jesus Christus ist wie Gott. Er ist Gottes Sohn und zugleich Sohn von Maria und Josef. Er hat uns von Gott erzählt und den Glauben gezeigt. Ich nenne ihn „den Barmherzigen“. Er kann Wunder bewirken. Er war bereit, mit seinem Leben für seinen Glauben einzustehen. Ohne Jesus würde es uns Christen nicht geben. Er hat uns erlöst und er ist der Befreier der ganzen Menschheit. Durch ihn haben Menschen den richtigen Weg gefunden. Und trotzdem bleibt er rätselhaft.
Die Kirche hilft mir, dass ich beten kann. Sie ist Gottes Haus. Hier kann ich mit anderen zusammen am Glauben festhalten und etwas über den Glauben lernen. In der Kirche fühle ich mich wohl und Gott näher. Er ist ein heiliger Ort und der Ort, an dem wir Gottesdienste feiern. Die Gemeinschaft ist für mich wichtig. Sie gibt mir Halt, auch wenn ich traurig bin. In der Kirche werde ich meine Schuld los.
Der Himmel umgibt uns schon jetzt, wenn Gutes im Leben passiert. Er ist wie ein neues Leben. Er hat kein Anfang und kein Ende und Gott ist mittendrin. Er erwartet uns mit offenen Händen. Wir treffen auch einander wieder – unsere Familien und Freunde sind da. Ein Paradies, friedlich und ruhig, von Licht erfüllt, traumhaft schön.

Glaubensbekenntnis 2012

Gott ist allmächtig und stark. Er hat die Welt erschaffen. Er mag jeden Menschen und gibt auf sie Acht. Er ist gerecht. Er ist da, wenn man ihn braucht und gibt uns halt. Weil es ihn gibt, sind wir nie allein. Er ist eine Vertrauensperson und ein Freund, der uns zuhört und uns versteht. Er vergibt uns.
Jesus Christus ist der Sohn Gottes und unser Retter. Er ist etwas Besonderes. Er hat uns von Gott erzählt. Er hat uns einen Gott nahegebracht, den man lieben kann. Er beurteilt die Menschen nicht nach ihrem Aussehen. Er hilft und heilt. Er wurde gekreuzigt, er ist gestorben, wurde begraben und ist wieder auferstanden.
Die Kirche ist das Haus Gottes. Hier bin ich getauft worden. Sie hilft mir, meine Verbindung zu Gott zu spüren und mit Gott zu sprechen. In der Kirche wird mein Glaube gestärkt und ich kann meinen Gedanken nachgehen. In ihr bekenne ich mich zu meinem Glauben. Sie ist ein Ort des Vertrauens und der Geborgenheit, an dem alle Menschen willkommen sind. In der Kirche bin mit meinem Glauben nicht alleine.
Der Himmel ist unendlich weit und groß, ein farbenfrohes und schönes Paradies. Dort begegnen wir den Menschen, die gestorben sind und die uns wichtig sind. Gewalt und Ungerechtigkeit haben dort keinen Platz. Hass und Neid gibt es nicht mehr. Der Himmel ist wie ein zweites Leben.

Glaubensbekenntnis 2011

Gott ist freundlich und mächtig. Er ist großherzig und treu. Er tröstet und unterstützt uns. Er glaubt an uns und nimmt uns so, wie wir sind. Er ist immer für uns da. Nicht immer können wir ihn verstehen.
Jesus Christus ist der Sohn Gottes. Weil er auf die Welt kam, fällt es uns leichter zu glauben. Er hat vieles in unserer Welt zum Besseren verändert. Er hat für uns große Bedeutung. Wir nennen ihn den Messias und Erlöser. Er ist für uns gestorben.
Die Kirche ist für uns ein Ort der Gemeinschaft, in dem unser Glaube gestärkt wird. Sie hilft uns, mit Gott in Verbindung zu treten. Und in Verbindung mit Menschen, die wir sonst nicht kennen würden. Man kann sich untereinander aussprechen und sein Herz ausschütten. Uns ist es wichtig, dass man sich gegenseitig hilft und Verständnis füreinander aufbringt.
Der Himmel ist ein großes Reich des Friedens, in dem wir mit Gott leben. Eine Welt ohne Vorurteile. Wir hoffen, dass wir dort die Menschen und Tiere wiedersehen, die wir gern haben. Und dass wir dort ein Leben im Überfluss haben und es einfach schön ist.

(Bild: Bill Dickenson, Flickr Creative Commons License, Ausschnitt)