Gestern habe ich einen ganz obskuren Flashback in die 80er Jahre erlebt:
Es klingelt. Ich öffne die Haustür. Ein Mann in Kordhose. Kariertes Hemd. Große Brille. Sehr große Brille. Er sei Blitzschutz-Vertreter. Er zeigt mir einen vergilbten Ordner mit schreibmaschinegeschriebenen Seiten, die beweisen sollen, dass unsere Kirche von ihm gewartet wird. Als ich mich nicht unmittelbar auf einen Vertragsabschluss einlasse, wirkt er gar nicht enttäuscht, sondern bietet mir sehr freundlich an, seine Kontaktdaten dazulassen. Ich denke noch: Jetzt gibt er mir bestimmt gleich eine Karte mit vierstelliger Postleitzahl. So kommt es dann auch. Er verabschiedet sich und steigt in seinen 126er Mercedes-Benz, der ein paar Häuser weiter geparkt ist. Als ich einige Zeit später auf dem Fahrrad zum nächsten Termin dort vorbei komme, sitzt er dort immer noch tief versunken im gepolsterten Fahrersitz.
Habe heute morgen sicherheitshalber noch mal nachgeschaut. Aber da war er weg.
[Bild: Paul Gorbould, Flickr Creative Commons]
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